Der Behindertenaufzug: Barrierfreiheit für Rollstuhlfahrer im Innen- und Außenbereich

Ein Behindertenaufzug ist für Rollstuhlfahrer oft die einzige Möglichkeit, um barrierefrei sämtliche Ebenen eines Gebäudes zu erreichen. Doch wie funktioniert so ein Aufzug und was kostet der Einbau? In diesem Artikel erklären wir die Funktionsweise von Behindertenaufzügen und nennen die Kosten für Kauf und Installation.

Ein Behindertenaufzug ist speziell auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern zugeschnitten. Anders als ein herkömmlicher Aufzug bietet er mehr Platz und ist so konzipiert, dass der Einstieg und die Nutzung von einem Rollstuhl aus barrierefrei möglich sind. Wir zeigen die wichtigsten Merkmale auf und klären, mit welchen Kosten bei der Anschaffung zu rechnen ist.

Was ist ein Behindertenaufzug?

Ein Behindertenaufzug, auch Rollstuhlaufzug genannt, ist ein spezieller Lastenaufzug, der behinderten und mobilitätseingeschränkten Personen die barrierefreie Nutzung ermöglicht.Im Gegensatz zu einem Treppenlift, der eine einzelne Treppe überwindet, können mit einem Behindertenaufzug unterschiedliche Etagen erreicht werden.

Die gängigen Typen von Behindertenaufzügen sind:

  • Senkrechte Plattformlifte: Für kurze Hubhöhen geeignet
  • Rundlaufaufzüge: Kompakte Lifte für mehrere Haltestellen
  • MRL-Aufzüge: Aufzüge mit seitlicher Kabine, die keine Schachtgrube benötigen

Ihr Einsatz im Innen- und Außenbereich sorgt für Barrierefreiheit.

Was sind die Vorteile von Behindertenaufzügen?

Behindertenaufzüge haben gegenüber Treppenliften entscheidende Vorteile:

  • Nutzung für mehrere Etagen möglich
  • Höhere Traglast für Rollstuhl plus Begleitperson
  • Geräumige Kabine für Rollstuhlfahrer
  • Einsatz innen und außen möglich
  • Ermöglicht selbstständige Mobilität

Dank ihrer Robustheit sind sie zudem für intensiven Rollstuhlbetrieb ausgelegt und ermöglichen barrierefreie Mobilität.

Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es?

Behindertenaufzüge für den öffentlichen Bereich unterliegen den Anforderungen der DIN EN 81-70 „Barrierefreie Aufzüge“. Diese umfassen unter anderem:

  • Mindestgröße der Kabine von 110 x 140 cm
  • Maximale Hubgeschwindigkeit von 0,15 m/s
  • Mindesttürbreite von 90 cm
  • Max. 35 mm große Spaltmaße
  • Leichtgängige Schiebetüren

Diese Kriterien stellen sicher, dass Rollstuhlfahrer den Aufzug barrierefrei und sicher nutzen können.

Was kostet der Kauf eines Behindertenaufzugs?

Die Kosten für einen Behindertenaufzug hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Hubhöhe und Anzahl der Haltestellen
  • Traglast für 1 oder 2 Rollstühle
  • Kabinengröße und Zugangstüren
  • Antriebsart (Elektro-, Hydraulik- oder Treibriemenantrieb)
  • Steuerungstechnik

Preislich ist mit einer Bandbreite von ca. 15.000 bis 40.000 Euro zu rechnen. Die durchschnittlichen Kosten liegen bei 25.000 Euro.

Mit welchen Kosten muss man für den Einbau rechnen?

Zusätzlich zu den Kauf- fallen Installationskosten an. Diese hängen von baulichen Gegebenheiten wie Hubhöhe, Schachtgröße und Bodenbeschaffenheit ab.

Als Richtwert kann man von Einbaukosten zwischen 15.000 und 30.000 Euro ausgehen. Bei aufwendigen Maßnahmen können in Einzelfällen auch bis zu 60.000 Euro anfallen. Im Schnitt kostet der Einbau etwa 20.000 bis 25.000 Euro.

Kann man einen Zuschuss beantragen?

Behindertenaufzüge in Privathäusern werden nicht bezuschusst. In öffentlichen Gebäuden können jedoch im Rahmen der Barrierefreiheit Zuschüsse von bis zu 80% der Kosten gewährt werden.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Wichtige Kriterien beim Kauf sind:

  • Ausreichende Traglast für Rollstuhl und Begleitperson
  • Robuste Bauweise für intensiven Rollstuhlbetrieb
  • Barrierefreie Bedienelemente und Displays
  • Qualität und Service des Anbieters
  • Einhaltung der DIN EN 81-70

Empfehlenswert ist es, verschiedene Angebote einzuholen und die Aufzüge vor Ort zu begutachten.

Fazit

Behindertenaufzüge ermöglichen Rollstuhlfahrern, sämtliche Ebenen eines Gebäudes komfortabel und barrierefrei zu erreichen. Sie sorgen für Mobilität und Teilhabe.

Mit Kosten ab 15.000 Euro für den Kauf sind sie eine kostspielige, aber sinnvolle Investition in Barrierefreiheit. Hinzu kommen Einbaukosten, die ebenfalls 15.000 bis 30.000 Euro betragen können.

  • Behindertenaufzüge für barrierefreie Mobilität
  • Im Innen- und Außenbereich einsetzbar
  • Kosten ab 15.000 Euro für Kauf, 15.000 bis 30.000 Euro für Einbau
  • Traglast und Steuerung wichtigste Kriterien
  • Zuschüsse in öffentlichen Gebäuden möglich